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Rezension „Über die Psychologie des Geldes“ von Morgan Housel

„Über die Psychologie des Geldes“ von Morgan Housel* ist ein faszinierendes Buch, das zeitlose Lektionen über Reichtum, Gier und Glück vermittelt. In einem ansprechenden Stil, ähnlich wie bei Napoleon Hill, Jean Paul Getty oder George S. Clason, ist dieses Buch definitiv empfehlenswert für Leser, die an solchen Werken Gefallen finden.

Cover des Buches Über die Psychologie des Geldes

„Über die Psychologie des Geldes“ ist eines der 7 besten Finanzbücher für Anfänger

Geld und Psychologie: Mehr als nur Zahlen und Fakten

Die Hauptthese des Autors besagt, dass Geld mehr mit Psychologie als mit Finanzen zu tun hat. Die Finanzwelt besteht nicht nur aus Zahlen, Daten und Fakten. Manche Analysten glauben zwar, dass sie die Richtung der Wirtschaft, eines Unternehmens oder eines Wechselkurses in einer einzigen Formel vorhersagen können, aber wir wissen seit Nate Silvers Buch „The Signal and the Noise“ bereits, dass sie nicht alle Parameter berücksichtigen können.

Vielmehr geht es um die menschlichen Seiten, um das Denken und Handeln im Zusammenhang mit monetären Fragen, ganz in der Manier von Kahneman und Tversky*, allerdings weniger wissenschaftlich.

Hier ist meine Rezension.

Wer ist der Autor Morgan Housel?

Morgan Housel, ehemaliger Kolumnist bei The Wall Street Journal und The Motley Fool, ist Partner bei der Risikokapitalgesellschaft Collaborative Fund. Er hat mehrere renommierte Auszeichnungen für seine Schreibkunst erhalten, darunter den Best in Business Award der Society of American Business Editors and Writers und den New York Times Sidney Award.

Finanzielle Entscheidungen: Von persönlichen Einflüssen geprägt

Morgan Housel betont, dass finanzielle Entscheidungen in der realen Welt nicht aufgrund von Tabellenkalkulationen getroffen werden. Menschen treffen ihre finanziellen Entscheidungen beim Abendessen oder während eines Meetings, wo persönliche Geschichten, individuelle Sichtweisen, das eigene Ego und andere Einflüsse zusammenkommen.

So fängt “Über die Psychologie des Geldes“ an

Das Buch beginnt mit den Geschichten zweier Personen, die in finanzieller Hinsicht kaum unterschiedlicher sein könnten: ein einfacher Hausmeister und ein Vorstandsmitglied von Merrill Lynch mit einem MBA von Harvard. Überraschenderweise vererbt der Hausmeister seinen Nachkommen ein Millionenvermögen, während der Vorstand von Merrill Lynch arm und mittellos stirbt. Die Geschichten sollen verdeutlichen, dass finanzieller Erfolg weniger von Fachwissen abhängt als von sozialen Kompetenzen. Morgan Housel nennt diese Soft Skills „Psychologie des Geldes“ und präsentiert 19 kurze Geschichten, um zu verdeutlichen, dass diese wichtiger sind als technisches Wissen.

7 Tipps zum Vermögensaufbau aus dem Buch zusammengefasst

Die Rolle von Glück und Risiko: 

Housel betont, dass Erfolg nicht immer mit harter Arbeit einhergeht und Armut nicht zwangsläufig auf Faulheit zurückzuführen ist. Glück und Risiko spielen eine entscheidende Rolle in unseren Leben und beeinflussen unsere finanzielle Situation erheblich. Ergebnisse lassen sich nicht immer auf die eigenen Handlungen zurückführen.

Zeit als Erfolgsfaktor

Morgan Housel zeigt anhand von Beispielen wie Warren Buffett und Jim Simons, dass Zeit eine entscheidende Rolle beim Vermögensaufbau spielt. Der Zinseszinseffekt ist mächtig, und langfristiges Investieren führt oft zu erheblichem Wohlstand. Weil exponentielles Wachstum im Alltag keine Rolle spielt, konzentrieren sich die meisten Menschen auf kurzfristige Renditen.

Reich werden vs. reich bleiben

Vermögensaufbau erfordert eine gewisse Risikobereitschaft, während das Erhalten des Vermögens Demut und Bescheidenheit erfordert. Jesse Livermore, einst ein wohlhabender Trader, verlor sein Vermögen durch übermäßige Risikobereitschaft. Es ist schwierig, beides zu kombinieren.

Reichtum entsteht aus Langfristigkeit und Sparen

Reichtum besteht aus dem Geld, das nicht für materielle Dinge ausgegeben wird. Menschen verlieren ihren Reichtum, wenn sie (zu) verschwenderisch leben. Sparen und Langfristigkeit sind wichtige Komponenten des Vermögensaufbaus.

Vielleicht ist diesmal wirklich alles anders? 

Die Welt verändert sich ständig, und dies gilt auch für die Welt der Vermögensbildung. Investoren sollten sich anpassen und flexibel bleiben.

Wir verändern uns: Es ist wichtig, sich darauf vorzubereiten, dass sich unsere Einstellungen, Wünsche und Bedürfnisse im Laufe der Zeit ändern können. Wir sollten nicht zu extremen Ansichten neigen, sondern uns die Freiheit geben, uns zu verändern.

Kurzgeschichten mit Unterhaltungswert und Lehren

Das Buch enthält zwanzig Kurzgeschichten, die nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam sind. Es wurde in den letzten Monaten sehr positiv beworben und als eines der besten und originellsten Finanzbücher seit Jahren bezeichnet. Der Autor selbst wurde als einer der hellsten, neuen Sterne am Finanzhimmel bezeichnet und für seine klare Schreibweise gelobt.

Ein Buch mit breiter Leserschaft und zeitlosen Erkenntnissen

Morgan Housel, ein erfahrener Kolumnist bei The Motley Fool und The Wall Street Journal, ist der Autor dieses Werkes. Das Buch wurde bereits über 200.000 Mal verkauft und in über 30 Ländern veröffentlicht. Es wird ein breites Publikum ansprechen und zeitlose, wertvolle Lektionen über die Psychologie des Geldes vermitteln. Es ist leicht zugänglich und perfekt für diejenigen, die von umfangreichen Finanzbüchern abgeschreckt werden.

Fazit

„Über die Psychologie des Geldes“ von Morgan Housel ist ein Buch, das einen bereits während des Lesens dazu inspiriert, es mindestens ein zweites Mal zu lesen. Die deutsche Ausgabe zeichnet sich durch ein etwas breiteres Buchformat aus, was das Lesen angenehmer gestaltet. Zudem werden einige Kapitel um spezifische Daten und Zahlen für Deutschland ergänzt.

Im Allgemeinen gilt für „Über die Psychologie des Geldes“ dasselbe wie für das Original. Die Kapitel sind kurz und gut strukturiert geschrieben. Es ist wirklich unterhaltsam, nach Abschluss eines Kapitels nahtlos mit dem nächsten fortzufahren, da der letzte Satz jedes Kapitels geschickt auf das folgende Kapitel hinweist.

Besonders wertvoll sind die letzten beiden Kapitel des Buches. Im vorletzten Kapitel gibt es eine gute und kompakte Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse, eine Art prägnante Zusammenfassung. Im allerletzten Kapitel teilt der Autor seine persönliche Sichtweise auf Geld und zeigt, was die Psychologie des Geldes für ihn bedeutet. Mir gefällt besonders, dass er eine Verbindung zwischen den Buchinhalten und seinem eigenen Leben herstellt. Dadurch erhält das Buch einen authentischen und individuellen Charakter.


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